Ich selbst habe es kurzfristig leider nicht zur Con geschafft, aber die Gründe dafür und warum einige in meinem Bekanntenkreis die Burg-Con gar nicht mehr besuchen, können vielleicht trotzdem helfen, im nächsten Jahr wieder mehr Gäste zu finden.

Mir persönlich startete der 1. Block mit 11:00 Uhr für einen Samstag zu früh, weswegen ich mich dazu entschloss, ihn ausfallen zu lassen. Der zweite Block ist dann aber mit 18 Uhr erst sehr spät und da die Burg-Con meiner Erfahrung nach leider immer nur wenig Stände bietet, wäre ich maximal eine Stunde früher gekommen. Da der Nachtblock mir dann aber auf jeden Fall bis viel zu spät in die Nacht geht, hätte ich damit für eine einzige Rollenspielrunde und einen kurzen Blick auf den Pegasus-Stand 7€ zahlen müssen und das war mir dann doch zu viel. Wären die Spielrundenblöcke flexibler und hätte ich die Möglichkeit gehabt, beispielsweise eine Runde von 13 Uhr bis 18 Uhr und eine zweite von 19 Uhr bis 23 Uhr zu spielen, wäre ich wahrscheinlich gekommen. Auch ein Rabatt, wenn man nur zum zweiten Block kommt, hätte mich wahrscheinlich zur Burg-Con gelockt.
Am Sonntag kam ich dann auch nicht nochmal vorbei, weil für einen einzigen Block 7€ einfach zu viel Geld sind.
In meinem persönlichen Freundeskreis stößt mein Werben für die Burg-Con leider oft auf taube Ohren, weil sie den meistens einfach zu teuer ist. Zum Beispiel spielen einige meiner Freunde nur Brettspiele und keine Pen and Paper Rollenspiele oder lassen von Pen and Paper Runden auf Cons grundsätzlich die Finger. Beide Gruppen meiden die Burg-Con prinzipiell, da diese für ihren Eintrittspreis zu wenig bietet, wenn man nicht an (mindestens zwei) Pen and Paper Runden teilnimmt. Dadurch verliert die Burg-Con wahrscheinlich prinzipiell alle Besucher, die keine Con-Spieler sind.
Meiner Meinung müsste man die Burg-Con also insgesamt für Leute, die nicht an den Spielrunden teilnehmen wollen, attraktiver machen. Wenn dadurch erst einmal mehr Leute auf die Con kommen, zieht die dadurch gestärkte Mundpropaganda bestimmt auch ein paar mehr Con-Spieler auf die Con oder manche der neuen Besucher entscheiden sich dann vielleicht, doch noch kurzfristig bei einer Runde mitzuspielen.
Meine Ideen, um mehr Leute, die nicht an den Spielrunden teilnehmen wollen, zur Con zu bekommen, wären die Folgenden:
- Flexible Preise: Es sollte verschiedene Tarife geben für die unterschiedliche Nutzung der Angebote. "Keine Spielrunde" wäre der billigste Tarif, alle vier Blöcke der teuerste. Dementsprechend sollte dann natürlich auch der Sonntag alleine billiger werden. Kennzeichnen, wer für welchen Tarif bezahlt hat, kann man problemlos über Stempel oder Bänder. Machen Clubs und Hotels ja auch jeden Tag.
- Mehr Stände: es sollte mehr Stände geben. Ich weiß nicht, wie das hinter den Kulissen läuft, aber im Moment scheinen sich ja leider wenig Verlage und Künstler für die Con zu interessieren. Vielleicht auch, weil es zu wenig "Laufkundschaft" gibt und man quasi nur die Pausen zwischen den Blöcken zum Verkauf hat. Mit einem neuen Konzept, um das zu ändern, kann man aber vielleicht wieder mehr Stand-Betreiber auf die Burg-Con locken.
- Workshops, Workshops, Workshops! Die Leute lieben Workshops und jeder größere Verlag hat bestimmt 1-2 Autoren, die in Berlin leben und vielleicht mal Lust hätten, einen Workshop anzubieten. Das würde der Con mehr Abwechslung geben und neue Gäste anlocken.
Ich persönlich würde dann noch die Blöcke flexibler gestalten oder sie ganz abschaffen. Also entweder kleinere Blöcke, mit der Option, dass Runden mehrere Blöcke überspannen, oder die Zeiten der angebotenen Runden komplett den Spielleitern überlassen.
Alles in allem sehe ich die Burg-Con im Moment weniger als Con und mehr als Organisation von Rollenspielrunden mit guter Location und hübschem Rahmenprogramm. Will man der Burg-Con zu neuer Größe verhelfen, muss sie aber denke ich wieder mehr zu einer Con werden und auch die Leute anziehen, die auf Cons gar keine Rollenspielrunden spielen wollen.
edit: Tippfehler